5 Fragen an Hansjörg Münster

von Hansjörg Münster

Resilienz
Quelle Bild: unDraw

Mit welchen Branchen hast du in den letzten Jahren zusammengearbeitet und war/ist IT-Modernisierung dort ein Thema?

In den letzten Jahren konnte ich Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Branchen sammeln, in denen die IT-Modernisierung eine wichtige Rolle spielte und heute noch spielt. Neben einigen IT-Unternehmen, für die kontinuierliche Modernisierung der IT-Systeme selbstverständlich ist, habe ich auch zwei Webshops bei der Modernisierung ihrer ERP-Software aus Qualitätssicht begleitet.

Die Ausgangssituation bei den Webshops war jedoch deutlich anders als bei den IT-Unternehmen. In beiden Fällen wurde die ERP-Software über einen längeren Zeitraum nicht weiterentwickelt und neue Versionen des Herstellers wurden nicht eingespielt. Auch neue Entwicklungen in der IT-Infrastruktur, wie zum Beispiel die Cloud-Technologie, wurden nicht oder nur unzureichend umgesetzt.

Diese mangelnde Modernisierung führte zu hohen Kosten, einem langwierigen und komplexen Umstellungsprozess sowie einem erhöhten Risiko bei der Einführung eines neuen Systems.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die IT-Modernisierung ein Thema ist, das in allen Branchen relevant ist. Der Grad der Dringlichkeit und die konkreten Herausforderungen können jedoch je nach Branche und Unternehmen stark variieren.

Wie gehst du mit Widerständen oder Bedenken von Unternehmen um, die neuen Technologien während der Modernisierung gegenüber skeptisch sind?

Bei der Einführung neuer Technologien in Modernisierungsprojekten ist es üblich, dass Unternehmen Bedenken oder Skepsis äußern. Um diese Widerstände erfolgreich zu adressieren, setzt man am besten auf sachliche Argumente, belastbare Zahlen und konkrete Beispiele.

Zunächst ist es wichtig, die Bedenken der Unternehmen ernst zu nehmen und zu verstehen. Dazu führt man offene und ehrliche Gespräche mit allen Stakeholdern, um ihre individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse zu erfassen.

Wichtig sind konkrete Argumente, die den Mehrwert der neuen Technologien belegen:

  • Geringere Kosten: Moderne Systeme unterstützen den Fachbereich in deren Prozessen besser, benötigen weniger Wartung und können Lizenzkosten senken.
  • Erhöhte Sicherheit: Neue Technologien bieten fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, die Unternehmen besser vor Cyberangriffen schützen können.
  • Verbesserte Effizienz und Produktivität: Neue Technologien können Prozesse automatisieren, manuelle Tätigkeiten reduzieren und die Zusammenarbeit verbessern, was zu einer Steigerung der Effizienz und Produktivität führt.
  • Verbesserte Skalierbarkeit und Flexibilität: Moderne IT-Infrastrukturen sind skalierbar und anpassungsfähig, insbesondere Cloudbasierte System sind rasch anpassbar.
  • Innovationspotenzial: Neue Technologien eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten und ermöglichen Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben

Um diese Argumente zu untermauern, nutzt man belastbare Zahlen, Erfolgsgeschichten und Best Practices:

  • Fallstudien von Unternehmen, die ähnliche Modernisierungsprojekte erfolgreich durchgeführt haben.
  • Kennzahlen, die die positiven Auswirkungen der neuen Technologien auf die Geschäftsleistung belegen.
  • Expertenmeinungen und Branchenanalysen, die den Wert der neuen Technologien bestätigen.

Das wichtigste Argument sind in der Regel die Kosten. Um in dieses Thema Transparenz zu bringen, erstellt man am besten eine nachvollziehbare, detaillierte und belastbare Kosten-Nutzen-Analyse (ROI-Berechnung), die alle relevanten Kosten und potenziellen Einsparungen berücksichtigt.

Für Unternehmen, die sich Agilität auf die Fahnen geschrieben haben, ist eine kontinuierliche Verbesserung und Modernisierung der IT selbstverständlich. Moderne Technologien ermöglichen es diesen Unternehmen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein offener und transparenter Kommunikationsstil, gepaart mit sachlichen Argumenten, belastbaren Zahlen und konkreten Beispielen, der Schlüssel zum Erfolg bei der Bewältigung von Widerständen gegen neue Technologien ist.

Welche Rolle spielt deiner Meinung nach die persönliche Weiterentwicklung und das kontinuierliche Lernen in der IT-Branche?

In der dynamischen Welt der IT sind persönliche Weiterentwicklung und kontinuierliches Lernen nicht nur wichtig, sondern unerlässlich für den Erfolg. Die Gründe dafür sind vielfältig:

1. Rasante technologische Entwicklung:

Die IT-Branche entwickelt sich in einem atemberaubenden Tempo. Neue Technologien, Programmiersprachen, Frameworks und Tools entstehen ständig. Um auf dem neuesten Stand und um relevant zu bleiben, müssen IT-Fachkräfte kontinuierlich lernen und ihre Fähigkeiten aktualisieren.

2. Steigender Wettbewerb:

Der Wettbewerb um qualifizierte IT-Fachkräfte ist hart, auch wenn ein Fachkräftemangel herrscht. Unternehmen suchen talentierte Mitarbeiter mit aktuellem Wissen und Fähigkeiten, um in den prestigeträchtigsten Positionen und an den „coolsten“ Projekten zu arbeiten. Weiterentwicklung und kontinuierliches Lernen sind daher entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die besten Karrierechancen zu nutzen.

3. Erhöhte Anforderungen:

Die Anforderungen an die IT und die IT-Fachkräfte steigen stetig. Unternehmen benötigen Mitarbeiter, die über ein breites Spektrum an Hard- und Soft Skills verfügen, sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen können und komplexe Probleme lösen können. Kontinuierliches Lernen ermöglicht es, diese Anforderungen zu erfüllen und sich für neue Aufgaben zu qualifizieren.

4. Karrierechancen und Gehaltsentwicklung:

IT-Fachkräfte, die sich weiterentwickeln und neue Fähigkeiten erlernen, haben bessere Karrierechancen und können höhere Gehälter erzielen. Unternehmen sind bereit, mehr für Mitarbeiter zu zahlen, die über die neuesten Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

5. Persönliche Weiterentwicklung und Motivation:

Lernen hält nicht nur die Fähigkeiten auf dem neuesten Stand, sondern fördert auch die persönliche Weiterentwicklung und Motivation. Wer sich neuen Herausforderungen stellt und sein Wissen erweitert, ist zufrieden im Job und gestaltet die Zukunft des Unternehmens mit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die persönliche Weiterentwicklung und das kontinuierliche Lernen in der IT-Branche der Schlüssel zum Erfolg sind. Wer diese Aspekte vernachlässigt, riskiert, den Anschluss zu verlieren und seine Karrierechancen zu schmälern.


Inwiefern hat die vermehrte Nutzung von Remote-Arbeit in den letzten Jahren die Anforderungen an die IT-Infrastruktur beeinflusst?

Die vermehrte Nutzung von Remote-Arbeit hat in den letzten Jahren die Anforderungen an die IT-Infrastruktur in Unternehmen erheblich verändert. Durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns mussten Unternehmen innerhalb kürzester Zeit auf Remote-Arbeit umstellen. Dies stellte die IT-Abteilungen vor große Herausforderungen, da sie schnellstmöglich Online-Meetings, Collaboration-Tools und Remote-Zugriffe auf die Unternehmens-IT bereitstellen mussten.  Die vermehrte Nutzung von Remote-Arbeit ist mittlerweile zum Standard geworden und hat die Anforderungen an die IT-Infrastruktur nachhaltig verändert:

  • Collaboration-Tools sind unverzichtbare Tools für die Zusammenarbeit: Online Meeting, Chaträume, gemeinsame Dokumentation und gleichzeitiges Bearbeiten von Dokumenten. Allerdings muss die lokale IT diese Tools unterstützen, warten, ausrollen und nahtlos in die bestehende Toolchain integrieren.
  • Cloud-Lösungen entlasten die internen lokalen IT-Abteilungen und bieten oft eine erhöhte Sicherheit. Allerdings erfordert die Einführung von Cloud-Lösungen oft einen hohen Aufwand für die IT: Installation am Client, Aufbau von Strukturen, Schulung der Anwender. In großen Unternehmen kann dies rasch zu einem Großprojekt führen.
  • Remotes Arbeiten erhöht den Bedarf an Netzwerkkapazität. Remote-Mitarbeiter greifen von verschiedenen Standorten aus auf Unternehmensressourcen zu, was zu einem erhöhten Datenverkehr im Netzwerk führt. Die IT muss diese Kapazitäten bereitstellen, wofür sie dauerndes Monitoring, Planungen und Anpassungen  vornehmen muss. Meist ist jedoch der Engpass in letzten Meile: der Internetanbindung in den Heimarbeitsplätzen. Eine Familie mit mehreren Personen im Home-Office und Homeschooling kann die Internetkapazität des Heimanschlusses schnell an die Grenzen bringen.
  • Remotes Arbeiten bietet jedoch auch viele Vorteile: Die Zufriedenheit der Mitarbeiter wächst, Fahrten von und zum Arbeitsplatz entfallen teilweise und es bietet eine Reihe von neuen Geschäftsmöglichkeiten. Zwar gab es die „digitalen Nomaden“ schon länger, aber heute ist dieses Konzept in vielen Branchen in der Breite angekommen. SEQIS „RTS - Remote Testing Services“:SEQIS hat die Potenziale von Remote-Arbeit erkannt und bietet mit „RTS - Remote Testing Services“ ein neues Service an. Das Service ermöglicht es Kunden, Testaktivitäten wie manuelles Testen, Testfallerstellung und Testautomatisierung rasch an SEQIS zu übergeben. Dieses Service ist ausschließlich remote. Dadurch können wir es günstiger anbieten und haben bereits internationale Kunden gewinnen können.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die vermehrte Nutzung von Remote-Arbeit die IT-Infrastruktur vor neue Herausforderungen stellt, bietet aber auch neue Möglichkeiten. Die IT-Infrastruktur  muss stetig den wechselnden und erhöhten Anforderungen angepasst werden. Allerdings bietet remotes Arbeiten auch vielfältige Vorteile und neue Geschäftsfelder.

Gibt es bewährte Strategien, um den Übergang der Mitarbeiter zu neuen Technologien reibungslos zu gestalten?

Ja, es gibt solche Strategien. Es geht um Ängste und Bedenken von Mitarbeitern, durch die der Projekterfolg wegen mangelnder Akzeptanz verwehrt bleibt.

Gegenstrategien, die helfen:

  • Offene und transparente Kommunikation: Informieren Sie die Mitarbeiter frühzeitig und umfassend über die bevorstehenden Veränderungen. Machen Sie die Ziele deutlich und erklären den Nutzen neuer Technologien und Systeme. Nehmen Sie die Ängste, Bedenken und Einwände ernst und lassen diese gelten. Jeder Mitarbeiter soll das Recht haben, jederzeit Fragen zu stellen dürfen und diese auch ehrlich beantworten zu bekommen.
  • Einbeziehung der Mitarbeiter: Nehmen Sie gerade skeptische Mitarbeiter in das Projekt mit. Das beugt Gerüchten, Fehlinformationen und Verbreitung von schlechter Stimmung in der Belegschaft vor. Ermutigen Sie Mitarbeiter, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen und geben Sie den Mitarbeitern die Möglichkeit sich frühzeitig mit den Technologien auseinander zu setzen und diese auszuprobieren.
  • Schulung und Training: Natürlich gehört auch eine gute Schulung vor dem GO-Live und Support danach dazu. Ein mit seinen Problemen alleine gelassener Kollege hat es „ja eh schon vorher gewusst“ und lernt nur, dass Neues nicht mit „Gut“ und Fortschritt nicht mit Verbesserung gleich zu setzten ist. Wie er es ja schon seit je her weiß.
  • Change Management: All dies bewerkstelligen Sie am besten durch aktives Change Management. Verwenden Sie die Toolbox der Changemanager und steuern, damit aktiv den Übergangsprozess. Überwinden Sie die Widerstände gegen das Projekt, gegen neue Prozesse und neue Technologien, indem Sie sich aktiv damit auseinandersetzen. Die Einbeziehung eines erfahrenen Change Managers kann dabei hilfreich sein, dann verfügen auch Sie im Projekt über das notwendige Wissen und die Erfahrung, um den Übergangsprozess effektiv zu planen, zu steuern und zu begleiten.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die vermehrte Nutzung von Remote-Arbeit die IT-Infrastruktur vor neue Herausforderungen stellt, bietet aber auch neue Möglichkeiten. Die IT-Infrastruktur  muss stetig den wechselnden und erhöhten Anforderungen angepasst werden. Allerdings bietet remotes Arbeiten auch vielfältige Vorteile und neue Geschäftsfelder.

Der Text stammt von mir, Google Gemini hat ihn grammatikalisch und sprachlich korrigiert.

Autor
SEQIS Autor Hansjörg Münster

Hansjörg Münster

Principal Consultant, Teamlead
IT Analyse, Softwaretest, Projektmanagement

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