Keynote “Who do You Trust? Beware of Your Brain” by Linda Rising

Agile Testing Days 2011 - Live Blogging

von Alexander Vukovic

Linda Rising baute ihren Vortrag über die sozialen und emotionalen Aspekte der agilen Vorghensweisen sehr plakativ und sprechend auf. In 40 Minuten versuchte sie zwei Kernaussagen auf den Punkt zu bringen und zu untermauern:

 

  • Unser Gehirn unterliegt unterbewusst der Bildung von Stereotypen und der Anwendung von Stereotypen, insbesondere gegen "die anderen"

Hier argumentierte Linda mit den Stereotypen, die wir z. B. bei Mathematikskills haben. Sie führte Studien an, die belegen, dass in der westlichen Welt "weiblich" unterbewusst aber statistisch signifikant sowohl von Frauen als auch Männern mit "schlechter in Mathe als Männer" verknüpft ist. Im asiatischen Raum ist es statistisch signifikant genau umgekehrt (Frauen werden als besser in Mathe angesehen).

Diese Stereotypen behindern uns unterbewusst aber dafür ständig bei unserer Arbeit. Ein Klassiker aus der traditionellen Softwareentwicklung: Entwickler und Tester.

 

  • Kleine Teams bilden unabhängig von ihren bisherigen Stereotypen eine neue Gemeinschaft, die sie innerlich stärkt

Um diese Aussagen zu belegen, zitierte Linda aus diversen Studien aus Natur- und Sozialwissenschaften. Die Ergebnisse dieser Studien regten stark zum Nachdenken an und machten z.T. auch sehr betroffen.

Ein Beispiel ganz kurz zusammengefasst: 10 sehr religiös erzogene christliche Muslime und 10 sehr religiös erzogene Christen bildeten zwei Teams, die um Ressourcen konkurrierten. Das Experiment wurde abgebrochen, als es zu körperlicher Gewalt zwischen den Gruppen kam. Interessant dabei, die Gruppen waren komplett durchmischt, die religiösen Vorbehalte gegenüber "den anderen" aus der Vorgeschichte wurden durch neue Vorbehalte der Gruppe gegenüber den anderen (auch gleicher Konfession) überschrieben.

 

Den Abschluss fand Linda mit einer Studie zu einem Experiment mit aggressiven vs. sozialen Affen, welches ergab, dass die sozialen Affen die aggressiven Affen zu sozialerem Verhalten bewegten und nicht umgekehrt. Aus der Gruppe herausgenommen waren die aggressiven Affen weiterhin aggressiv, nur quasi im "Team" mit sozialen Skills nicht mehr.

Ich schliesse mich hier ihrem Abschluss an: Das lässt hoffen :-)

Referenzen: www.lindarising.org

 

Autor
SEQIS Autor Alexander Vukovic

Alexander Vukovic

Managing Partner, Founder

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