Ihr Kühlschrank beobachtet Sie

„Internet of Things“

Jetzt ist es offiziell: Menschen sind ersetzbar. Was für viele lange unwahrscheinlich war, wird nun zur Realität. Sämtliche Geräte unseres Alltags sind miteinander vernetzt, denken sogar selbstständig und übernehmen zunehmend unsere Aufgaben. Via Internetzugang und mehr oder weniger standardisierten Protokollen können sie miteinander kommunizieren und ferngesteuert werden. Das sogenannte „Internet of Things (IoT)“ hält Einzug in unser aller Leben.

Als ein Beispiel sei der – vielleicht bereits bekannte – „intelligente Kühlschrank“ genannt: Dieser registriert, dass die Milch zur Neige geht und bestellt sofort Nachschub im nächstgelegenen Supermarkt. Dort wird die Bestellung automatisch bearbeitet und dem nächsten freien Fahrer zur Auslieferung bereitgestellt – sobald Autos in naher Zukunft auch im regulären Straßenverkehr selbstständig fahren dürfen, wird nicht einmal mehr dieser benötigt werden. Ein toller Komfort, der uns Menschen das Schreiben der Einkaufsliste und eine zeitaufwendige Einkaufstour erspart. Dieses Beispiel zeigt das oberste Ziel des IoT auf: Durch die smarten Geräte soll unser Alltag einfacher werden.

Auch die Industrie erhofft sich durch das IoT hohe Produktivitätssteigerungen. Aufgrund von zeitnahen Informationen können Prozesse präziser und ohne Ressourcenverluste gesteuert werden. Nicht zuletzt können durch höhere Effizienz und optimierte Transportwege enorme Zeit- und Kosteneinsparungen erreicht werden.

Doch bringen all diese Entwicklungen wirklich nur Vorteile mit sich? Wie sieht es in puncto Datenschutz aus? Denn klar ist: Sobald Daten gespeichert und zwischen vernetzten Geräten hin und her gesendet werden, besteht ein gewisses Sicherheitsrisiko. Deshalb sind nicht alle von der fortschreitenden Entwicklung des IoT begeistert. Laut dem US Geheimdienst (Quelle: http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2016-02/internet-der-dinge-ueberwachung-clapper) können vernetzte Geräte auch zur Überwachung verwendet werden. Wasserkocher, Kühlschränke und Zahnbürsten können so ihre Besitzer ausspionieren – der Tenor des US Geheimdienstes daher: „Ihr Kühlschrank beobachtet Sie“.

Nicht nur Behörden, sondern vor allem Kriminelle werden diese Möglichkeiten für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Sie haben es dabei vor allem auf geheime Passwörter und persönliche Daten abgesehen. Ein zu lockerer Umgang mit Zugangsdaten stellt demnach eine der größten Sicherheitslücken des IoT dar und bietet hohes Potenzial für Cyber-Attacken. Doch auch in diesem Bereich dürfen wir auf rasche Weiterentwicklungen hoffen, um das Internet der Dinge ein Stück sicherer zu machen: Viele Geräte setzen bereits jetzt auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung oder die Identifizierung über Fingerabdruck – immer mehr Hersteller versuchen deshalb mit neuen Technologien die Sicherheitslücken smarter Geräte zu minimieren. Die meisten der derzeit am Markt erhältlichen Geräte bieten jedoch noch kaum Sicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise regelmäßige funktionale und/oder sicherheitsrelevante Updates, um Hackerangriffe abzuwehren. Den Nutzern von smarten Geräten sind diese Gefahren auch meist gar nicht bewusst. Hier gilt es deshalb, die User bereits im Vorfeld umfangreich aufzuklären und über Sicherheitsmaßnahmen zu informieren – da dies aktuell aber leider nur selten geschieht, sehe ich hier noch enormen Aufholbedarf.

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